Mittwoch, 2. März 2016

Mamoul mit Datteln und Pistazien



oder auch: Maamoul / Ma´amoul. Anscheinend gibt es verschiedene Schreibweisen..

Nach unseren letzten Türkeiurlauben, wollte ich eigentlich schon längst diese total leckeren mit Datteln gefüllten Kekse backen. Die habe ich dort so gerne gegessen und irgendwie verspürte ich in den letzten Tagen unglaublichen Appetit darauf...Kennt Ihr das auch.. ?

Da mir leider kein Rezept bekannt war, habe ich mich natürlich sofort auf die Suche danach gemacht und dabei erstmal gelernt, dass sie eigentlich gar nicht türkisch sondern libanesisch sind (und warum gab es sie dann in der Türkei ?) und man dafür eine spezielle Form benötigt. 

Eine neue Form kaufen ? Jäääähhh...endlich gab es mal wieder einen Grund dafür ;-)
Ich bin natürlich sofort am nächsten Wochenende losgezogen (meinen Freund im Schlepptau) und habe versucht solch eine Mamoul-Form zu bekommen. Das erwies sich viel schwieriger, als gedacht..



Hej, ich wohne in Berlin, der "Multikulti Stadt" überhaupt und bekomme hier keine Mamoulform ? Das kann doch echt nicht sein, dachte ich und machte nach mehreren vergeblichen Versuchen noch einen allerletzten Halt in einem kleinen arabischen Krämerladen. Und Bingo, dort lag eine ziemlich große Auswahl dieser Formen herum. Leider war der Besitzer total unfreundlich, so dass ich diesen Laden sicher nicht noch einmal betreten werde...schade eigentlich..
Da ich mich nicht entscheiden konnte, habe ich gleich mal zwei davon gekauft. Sicher ist sicher.. ;-) 
Eine Plastik-und eine Holzform. Wobei ich mit der aus Holz irgendwie besser klar gekommen bin.


So, die Formen hatte ich, nun fehlten nur noch die Teigzutaten. Tja, und hier habe ich dann einen kleinen Fehler gemacht. Entgegen vieler Warnungen, die in einigen Rezepten zu lesen waren, habe ich wie im Original, Hartweizengries benutzt. Nur leider gefiel mir die Konsistenz der Kekse nach dem Backen so überhaupt nicht. Sie waren mir einfach zu „grisselig“. Geschmacklich sehr lecker, wenn da nicht dieses komische Mundgefühl wäre..
Ein wirklicher Fehler ist das ja eigentlich auch nicht, aber beim nächsten Mal nehme ich auf jeden Fall „Weichweizengries“ und werde das Gries : Mehl Verhältnis auch etwas anpassen. Also weniger Gries, mehr Mehl.

Jetzt musste ich mich nur noch um die Füllung kümmern. Für die Dattelfüllung wollte ich es mir leicht machen und fertige Dattelpaste kaufen. Denkste, auch die gab es nirgends. Schließlich habe ich dann aus frischen Datteln selber eine Paste hergestellt. Das war ganz einfach und das Ergebnis schmeckte echt toll.


Nur Dattelkekse backen, kam mir dann doch ein bisschen langweilig vor und ich wollte deshalb ein paar von ihnen mit Pistazien füllen. Dafür habe ich eine 400 g Packung ungeschälte Pistazien mühsam von Hand geknackt. Natürlich waren das viel zu viele und die übrig geblieben ruhen jetzt in einer Tupperbox und warten auf ihren nächsten Einsatz ;-)

Soviel zur Vorgeschichte.. Ich glaube jetzt ist es doch an der Zeit Euch die Zutaten und das Rezept zu verraten.
Ich habe mir aus den vielen Rezepten, die im Internet so rumfleuchen, eines nach meinem Geschmack und vor allem meiner gewünschten Menge zusammengebastelt. Ich esse sie zwar gerne, aber 100 Kekse sollten es dann doch nicht gleich werden ;-)

Bei mir sind ca. 35 – 40 Stück dabei herausgekommen.. Naja, ehrlich gesagt, habe ich vergessen sie zu zählen, aber ich denke das kommt so ungefähr hin ;-)

TIP: Den Teig am besten einen Tag vorher herstellen. In einigen Rezepten steht nämlich geschrieben, das er über Nacht ruhen müsse, in anderen wiederum nicht. Die Kekse gelingen anscheinen auch ohne diese Pause, ich habe sie aber trotzdem eingehalten. Ist also Eure Entscheidung.

Dattelpaste:

12 frische Datteln 

½ EL Butter

Die Datteln entkernen etwas kleinschneiden und mit der Butter in einer Pfanne erhitzen.
Die Butter sollte nicht brutzeln, sondern nur langsam schmelzen. Mit den gehackten Datteln mischen und in der Pfanne hin und her rühren. Das macht man solange, bis die Masse zu einem Klumpen wird.
Nicht braten !! Das ging bei mir übrigens ziemlich schnell.
Dann in eine Schüssel geben und kühl stellen. Ich habe sie gleich in den Kühlschrank gestellt, da ich sie am selben Tag noch benötigt hatte. Gut gekühlt lässt sie sich auch besser formen.
Zu haselnussgroßen Kugeln formen, damit man sie nachher auch komplett mit dem Teig ummantel kann.
Die Masse schmeckt übrigens sowas von gut, die hätte ich einfach so weglöffeln können. Habe übrigens bewusst keine Gewürze hineingetan, da ich den puren Dattelgeschmack erhalten wollte.



Pistazienfüllung:

40 g Pistazien gehackt 

½ EL Rohrohrzucker 
1 TL Rosenwasser 
½ TL Zimt

Alles miteinander mischen und beiseite stellen.


Teigzutaten:

400 g Hartweizengries (nehmt lieber Weichweizengries)
80 g Mehl (Weizenmehl)
165 g zimmerwarme Butter
50 g Puderzucker
1 Prise Salz

½ TL Trockenhefe
100 ml lauwarme Milch
1 TL Zucker

½ TL Orangenblütenaroma (im Original 2 EL Orangenblütenwasser) Das Aroma war mir einfach zu stark, deshalb nur 1/2 TL
1 kanppen EL Rosenwasser


Gries, Mehl, weiche Butter, Puderzucker und Salz zu einem krümeligen Teig reiben. Die Zutaten einfach zwischen den Fingern vorsichtig zu feinen Streuseln reiben. Nicht kneten.



Nun die Milch lauwarm erwärmen und den Zucker und die Trockenhefe hineingeben. Mit einem Löffel verrühren und für ca. 10 Minuten quellen lassen.


Zu dem krümeligen Teig gießen und das Orangenblütenaroma und das Rosenwasser dazugeben. Alles mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig kneten. Zu einem Kloß formen und abgedeckt über Nacht kühl stellen (oder auch nicht ;-))


Am nächsten Tag ein Blech mit Backpapier auslegen und die Mamoulformen bereitstellen. Ich habe die Holzform etwas gemehlt. Auch zwischendurch, wenn der Teig sich nicht mehr so richtig aus der Form lösen wollte.

Walnussgroße Kugeln (ca. 18 -20 g) aus dem Teig formen. Flach drücken und kleine Kuhlen daraus formen. Eine Haselnussgroße Kugel von der Dattelpaste hineinlegen und den Teig vorsichtig darüber zusammenschlagen. Wieder zu einer Kugel rollen und in die Form drücken. Mit der Hand seitlich gegen die Form klopfen und den Keks auf´s Backblech purzeln lassen. Mit der flachen Spitze der Holzform etwas platter drücken.



Ich hatte mit der Plastikform versucht auch ein paar länglich geformte Kekse herzustellen, aber die sind mir leider nicht so gut gelungen. Deshalb ging es mit der Holzform weiter

Bei der Füllung mit Pistazien, die Teigkugeln ruhig etwas kleiner rollen (ca. 15 – 17 g). Ansonsten genauso verfahren. Ich habe jeden Keks, mit einem gehäuften Espressolöffel gehackter Pistazien, gefüllt.



Den Ofen auf Ober-/Unterhitze 180 Grad vorheizen.
Das Blech mit den Mamouls hineinschieben und für ca. 15 – 20 Minuten backen. Die Kekse sollten übrigens so wenig wie möglich Farbe annehmen. Zur Not die Hitze etwas reduzieren.

Aus dem Ofen holen und auf einem Abkühlgitter auskühlen lassen.


Mit Puderzucker bestreuen und genießen..



Eure LisaCuisine

2 Kommentare:

  1. Liebe Lisa, ich suche vergeblich nach diesem Maamoul-Löffel. Wo ist der Laden im Berlin, wo Du warst? Ich wäre Dir dankbar!
    Liebe Grüße
    Tatiana

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    Antworten
    1. Hallo Tanja,

      eigfentlich wollte ich ja für diesen Laden keine Empfehlung geben, da ich dort wirklich sehr unfreundlich behandelt wurde...
      Den Namen kenne ich nicht, aber er befindet sich in der Reinickendorfer Str. Nähe Gottschedstr. Er wirkt eher wie ein Kiosk..
      Allerdings gab es dort in letzter Zeit bauliche Massnahmen(Hausabriss)und ich weiss deshalb nicht, ob es den Laden überhaupt noch gibt ?

      Liebe Grüße
      LisaCuisine

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